Eine noch nicht sehr bekannte und daher unterschätzte Sportart ist der „Spürhundesport“ (SHS) – wir möchten dazu beitragen, dass sich dies ändert!

Eine neue Sportart stellt sich vor - Training 2024

Spürhundesport-Training

dienstags 16:30 - 17:30 Uhr,
ab 19.03.

Gebühr für Nicht-Mitglieder:

Teilnahme per Kauf einer 10er-Karte
(75,- € für 10 Stunden)

Trainerin

Eva Bottiglia

Kontakt / Anmeldung

Eva Bottiglia
E-Mail: shs-training@hsf02.de

SHS - wir haben die Nase vorn

Der SHS (SpürHundeSport) ist in der Tat noch nicht sehr bekannt. Dabei handelt es sich um eine der natürlichsten Sportarten für den Hun , die wirklich JEDER Hund ausüben kann. Denn eine Sache haben alle Hunde gemeinsam: Sie haben eine Nase und einen ausgezeichneten Geruchssinn. Die Hundenase kann mehr als nur das Futter erschnüffeln. Ein Hund kann Gerüche aufnehmen, differenzieren und speichern. Es kann eine ruhige Beschäftigung für hibbelige Hunde sein oder ein schöner Ausgleich für ruhige und sensible Hunde.

Warum ist SHS so unbekannt? Leider ist der Spürhundesport noch nicht sehr bekannt und das will ich ändern. Ich möchte euch im nachfolgenden Artikel einen Einblick in diesen tollen Sport gewähren und hoffe, ich kann euch ein wenig von der Begeisterung abgeben, die mein Hund und ich dafür hegen. Außerdem möchte ich euch die zwei Menschen vorstellen, die in mir diese Begeisterung entfacht haben und diesen Sport zu dem gemacht haben, was es ist. Den Spürhundesport!

Aber wo hat das ganze seinen Ursprung? Das Ehepaar Beate und Lothar Schäfer fand Gefallen an der Arbeit mit der Hundenase. Sie wollten eine Sportart fördern, in der jeder Hund, egal welchen Alters, welcher Rasse oder welcher Größe eine faire Chance auf Erfolg hat. Denn eine Hundenase arbeitet immer gleich. Den Ablauf vom ersten Schnüffeln bis zum Speichern im Gehirn und wie so eine Hundenase arbeitet, wollten Beate und Lothar aber genauer wissen.  Ihren Wissensdurst konnte der dänische Tierarzt Dr. Hans Peter Ruwald stillen. „Er ist eine Koryphäe in diesem Gebiet“ sagt Lothar Schäfer. Das Ehepaar lernte von Dr. Ruwald, wie ein Hund den Geruch über die Nase aufnimmt und wie die Prozesse im Gehirn ablaufen, bis der Hund einen Geruch verknüpft. Mit diesem Wissen ging es nun an die Frage, wie bringt man das nun Hunden bei? Schnell hatten Beate und Lothar ihre Lehrer gefunden. Die Damen und Herren der Hundestaffel der Bundespolizei und Bundeswehr. Hier fanden sie Methoden und Ideen, wie man einen Geruch zum Hundesport werden lassen kann. Schnell war klar, wie man das gesehene und gelernte zu Trainingsmethoden für den Haushaltsgebrauch verarbeiten kann, sodass „Jederhund“ ein Spürhund sein kann.

Als Beate und Lothar theoretisches Wissen gesammelt hatten und praktisch mit den Profis arbeiten durften, ging es in die Welt hinaus. In den Kinderschuhen wurden die ersten Spürhund-Kurse in ihrem Verein angeboten und fanden schnell Anhänger. Durch den Hundesportverband-Rhein-Main e.V. wurden auch andere Vereine neugierig und es wurde fleißig mit dem Ehepaar trainiert und neue „Trainer“ angelernt. SHS erwies sich nicht nur als eine Sportart, die das Natürlichste am Hund fördert, sondern auch als eine Sportart, die ohne Zwang und ohne Druck ausgeübt werden kann. In den ersten Schritten wird der Hund durch instrumentelle Konditionierung an seinen Gegenstand herangeführt. Dies kann alles mögliche sein (Korken, Klammer, Feuerzeug). Der Hund wird am Gegenstand belohnt und erfährt nur positive Bestätigung.

Aber was passiert bei SHS? Der Hund lernt seinen Gegenstand kennen. Hier wird er immer wieder am Gegenstand bestätigt, sobald er diesen mit seiner Nase berührt. Er speichert den Geruch und Geschmack seines Gegenstandes ab. Wenn der Hund nun SEINEN Gegenstand kennt, lernt er, diesen zu suchen und sich an dem Gegenstand regungslos abzulegen und ihn mit seiner Nase anzuzeigen. Dieses Verhalten müssen auch Sprengstoffhunde zeigen, wenn sie ihrem Hundeführer anzeigen müssen, wo gefährliche Stoffe sind. Der Hund kann dann in verschiedenen Disziplinen seinen Gegenstand suchen.

Trümmerfeld: Ein Trümmerfeld ist eine Ansammlung von verschiedenen Alltagsgegenständen, die wahllos zusammen gestellt werden. Der Gegenstand des Hundes, ein Feuerzeug, wird nun unter einem Alltagsgegenstand versteckt und der Hund wird in das Trümmerfeld geschickt, um das Feuerzeug zu finden. Hat er dieses gefunden, legt der Hund sich ab und zeigt, ähnlich wie ein Pfeil, auf die Stelle an der das Feuerzeug versteckt ist.

Fläche: Hier wird der Gegenstand des Hundes, ein Feuerzeug, auf einer begrenzten Fläche versteckt. Der Hund sucht nun in pendelnden Bewegungen systematisch die Fläche ab. Hat er sein Feuerzeug gefunden, legt er sich ab und die Nase zeigt es an.

Behältnisse: Hier handelt es sich um Eimer mit Löchern. Jedes Loch ist mit einem separaten kleinen Behältnis verbunden, in welchem das Feuerzeug des Hundes versteckt ist. Der Hund muss nun mehrere Behältnisse systematisch absuchen und die einzelnen Löcher dabei erschnüffeln. Wenn der Hund nun an das eine Loch kommt, aus dem der Geruch SEINES Feuerzeuges strömt, legt er sich ab und zeigt mit seiner Nase auf das Loch.

Nun wisst ihr, was genau im Spürhundesport passiert und was für Disziplinen jeder durchlaufen kann. Das alles aber nur zu trainieren wäre langweilig. Darum haben Beate und Lothar Schäfer zu kleinen Wettkämpfen unter den SHS-Begeisterten aufgerufen. Das Interesse war groß. Viele Vereine bieten SHS schon lange als Kurs und Sport an und haben schnell Spaß an den Wettkämpfen gefunden. Denn was ist ein Sport ohne Wettkämpfe.

Warum findet man noch nichts Offizielles über Spürhundesport? Ganz einfach: Jede Sportart hat einen Anfang und auch der Spürhundesport musste sich erst einmal beweisen und erproben. Diese Zeit ist nun aber längst vorbei. Der Spürhundesport ist aus den Kinderschuhen raus gewachsen. Beate und Lothar Schäfer haben die ersten Schritte eingeleitet, um den Spürhundesport als offizielle und vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) anerkannte Sportart eintragen zu lassen. „Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass SHS eine anerkannte Sportart wird.“  sagt Lothar Schäfer.

Neugierig? Wenn ich eure Neugierde geweckt habe und ihr mehr zu dazu wissen wollt oder den Spürhundesport in Aktion sehen möchtet, dann besucht die Internetseite von Beate und Lothar Schäfer http://www.spürhundesport.de oder die Seite der Hundesportfreunde Bodenheim https://hsf02.de

Eva Bottiglia, Juli 2018