Letztes Wochenende, am 6. und 7. April 2019, fand bei uns ein Longierseminar mit Steffi Rumpf statt, die uns immer wieder mit ihren Seminaren begeistert. 10 Teams mit Hund und drei Teilnehmer „ohne“ trafen sich am Samstagmorgen bei schönstem Wetter auf unserem Hundeplatz. Hunde aller Größen und Rassen in einem Alter von ca. 2 bis knapp 14 Jahren waren dabei. Das waren: Anne mit Simo, Migo und Bongo, Gaby mit Betty, Conny mit Bakela und Merlyn, Monika mit Carlo, Cordula mit Sofia, Sabine mit Bosont, Caro mit Namid, Steffi mit Joy, Inge mit Emmy und Ute mit Brösel, der mit seinen knapp 14 Jahren der Älteste unter den Vierbeinern war. Ohne Hund waren Teresa, Carina und Ira dabei. Nach der Begrüßung von Ira folgte eine theoretische Einführung von Steffi über das Longieren. Diese Sportart, wie auch das Cavaletti-Training, kommt aus dem Pferdesport. Pferde oder Hunde laufen in einer Kreisbahn um ihren Menschen herum. Dieses Training ist gut für Aufmerksamkeit und Kommunikation zwischen Hund und Mensch. Der Hund achtet mehr auf die Körpersprache seines Menschen, da ja eine gewisse Distanz durch den Kreis besteht. Laufen auf einer Kreisbahn wirkt beruhigend, das ist besonders gut für hyperaktive Hunde, andererseits kann man auch langsame Hunde für eine schnellere Bewegung motivieren. Außerdem werden beide Körperteile des Hundes gymnastiziert, also gut für den Muskelaufbau. Auch als Problemlöser und zur Desensibilisierung kann Longieren eingesetzt werden. Verschiedene Gangarten, schnell, langsam, Richtungs- und Positionswechsel wie Sitz, Platz, Steh können eingesetzt werden. Longieren ist für alle Hunde ohne Einschränkungen geeignet und es macht wirklich viel Spaß und ist abwechslungsreich.
Nach dieser Einführung kam der Praxisteil. Wir begannen mit der Umrundung einer Stange, wobei der Abstand immer größer wurde, was die Hunde relativ schnell verstanden haben. Aus einer Stange wurden drei, die wie ein kleiner Halbkreis standen und die nächste Steigerung war schon ein kleiner Kreis. Der Durchmesser der Kreise wurde immer größer und als nächstes kam ein zweiter Kreis dazu. Beide Kreise wurden beim Herumlaufen mit einem „belgischen Wechsel“ miteinander verbunden. Natürlich wurde bei kleinen und auch großen Erfolgen der Hunde mit Lob, Spiel und Leckerli nicht gespart. Auch für uns Menschen war dieses Training eine Herausforderung, entweder wir waren zu dicht am Kreisrand und nicht in der Mitte, oder der falsche Arm wurde benutzt oder wir waren einfach nicht eindeutig mit unserer Körpersprache oder Worten für den Hund, der dann auch einfach mal in den Kreis lief. Aber nur Übung macht den Meister!
Nach der Mittagspause gab es eine neue Aufgabe für uns. Steffi stellte einen Kreis mit einem Tunnel und 2 kleinen Hürden am Rand. Nun galt es, die Hunde in den Tunnel und über die Hürden zu dirigieren. Alle Hunde haben es super geschafft und nach dieser letzten Runde waren die Akkus von Hunden und Menschen leer. Wir trafen uns zu einer kleinen Abschlussbesprechung und dann war schon der erste Tag des Seminars zu Ende.
Am Sonntagmorgen ging es bei schönstem Sonnenwetter weiter. In zwei Gruppen à 5 Teams eingeteilt, starteten wir mit einer Wiederholung eines einfachen Kreises mit Tempo-und Richtungswechsel und den verschiedenen Positionen. Die Hunde haben eine Nacht darüber geschlafen und es war toll anzusehen, das, was gestern noch nicht so gut gelungen war, klappte heute auf Anhieb. Ein bisschen verirrte sich mancher Hund doch mal im Kreis, was ja nicht sein sollte, aber durch die richtige Körpersprache ihres Menschen trabten sie dann fröhlich am Außenrand entlang, was natürlich auch dementsprechend belohnt wurde. Steffi war sehr zufrieden mit unseren Fortschritten und erhöhte nach dieser Übung den Schwierigkeitsgrad, das Umrunden eines Menschenkreises. Mit viel Geduld und Motivation gelang es uns, die Hunde um die Menschen laufen zu lassen.
Nach der Mittagspause verströmten wir nochmal unsere ganze Energie in die nächste Aufgabe. Steffi baute drei verschiedene Kreise, einen mit Pylonen und Tunnel, einen mit Stäben und einem Brett für verschiedene Positionen und einen mit Stäben, Stühlen und einem Cavaletti-Element am Rand. Zuerst lernten die Hunde einzeln die Kreise kennen, wieder mit allen möglichen Wechseln, die dann wieder mit einem „belgischen Wechsel“ miteinander verbunden wurden. Das hatte allen viel Spaß gemacht. Als Höhepunkt sollten dann jeweils zwei Teams miteinander die drei Kreise abarbeiten. Sie liefen teils miteinander, hintereinander oder gegeneinander. Ein Hund saß am Kreis und wurde vom anderen umlaufen. Es sah ein bisschen durcheinander aus, aber Respekt, die Hunde haben diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Nach dieser letzten Aktion war das Seminar leider am Nachmittag zu Ende. Wir setzten uns noch zu einem Abschlussgespräch zusammen und alle waren der Meinung, dass uns das Seminar viel Spaß gemacht hat und wir viel über Kommunikation Hund-Mensch gelernt haben, und wie wichtig unsere Körpersprache ist. Steffi zeigte uns, dass man mit viel Phantasie die Longierarbeit spannend und abwechslungsreich gestalten kann und dass es eine schöne Beschäftigung für unsere Hunde ist, sowohl körperlich als auch fürs Köpfchen. Ziel des Longieren ist es aber, dass irgendwann alle Hilfsmittel, d.h. Stäbe, Pylonen etc. abgebaut werden und der Hund quasi auf einem imaginären Kreis läuft. Das wird sehr schwer werden, aber wir arbeiten dran!!!!